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Nicola Pridik

geb. 1970, Diplom-Juristin (erstes Staatsexamen) und Diplom-Sozialarbeiterin (FH)

Nichts mache ich lieber, als rechtliche Inhalte zu strukturieren und zu gestalten. Es ist mir regelrecht ein Bedürfnis, Informationen zu ordnen und zueinander in Beziehung setzen, Wesentliches von Unwesentlichem zu unterscheiden, den roten Faden herauszuarbeiten, Kompliziertes in einfache Worte fassen und auf den Punkt zu kommen. Und ich mag es sehr, wenn das Ergebnis dieses oft mühsamen Prozesses ein einladend gestaltetes und verständliches Informationsprodukt ist. Den passenden Job zu meiner Lieblingsbeschäftigung habe ich mir mit der Gründung des Büros für klare Rechtskommunikation im Jahr 2008 selbst geschaffen.

Recht in Text und Bild

Während meine ursprüngliche Idee war, juristische Schaubilder als Dienstleistung anzubieten, geht es mir heute darum, rechtliche Inhalte, die ausschließlich in Textform vorliegen, in nutzerfreundliche, visuelle Informationsformate zu verwandeln. Dabei greifen text- und bildbezogene Leistungen nahtlos ineinander und ergänzen sich: Texte bekommen durch Formatierung eine sichtbare Struktur und Visualisierungen setzen klar formulierte Textbausteine zueinander in Beziehung. Am Ende geht es immer darum, Text und visuelle Informationen optimal miteinander zu kombinieren.

Obwohl heute in technischer Hinsicht viel mehr möglich ist und mehr denn je bewegte Bilder die Kommunikation bestimmen, sind meine Lieblingsformate in der Informations- und Wissensvermittlung nach wie vor statisch und haben – mit Ausnahme von Präsentationen – den Charakter digitaler Dokumente.

Die Vorgeschichte

Entdeckt habe ich meine Vorliebe für die verständliche Aufbereitung von Recht in Texten und Bildern an der Humboldt-Universität zu Berlin, wo ich einige Jahre als wissenschaftliche Mitarbeiterin am Lehrstuhl von Prof. Dr. Klaus Marxen tätig war. Nicht nur mein unermüdlicher Einsatz bei der Korrektur und sprachlichen Optimierung von Texten wurde hier geschätzt, sondern auch und vor allem meine Fähigkeit, juristischen Lehrstoff in Grafiken zu verwandeln. Hinzu kamen die Konzeption und mehrfache Durchführung einer eigenen Lehrveranstaltung zur Visualisierung von Recht mit PowerPoint im Rahmen der Schlüsselqualifikationen. Nebenbei gab es bereits die ersten eigenen Text- und Grafikprojekte zu rechtlichen Themen. Dann kam das Angebot, ein Jahr lang im Rahmen einer Elternzeitvertretung das Studien- und Prüfungsbüro der Juristischen Fakultät zu leiten. Diese Herausforderung habe ich noch mitgenommen. Danach fiel die Entscheidung, die Uni zu verlassen und den Sprung in die Selbstständigkeit zu wagen.

Erfolglos, aber ausgezeichnet

Anfangs schien meine Gründungsidee zum Scheitern verurteilt zu sein: Kaum jemand interessierte sich damals für Rechtsvisualisierung und die wenigen, die es interessierte, waren noch nicht bereit, dafür mehr als ein Taschengeld zu zahlen. Die aktuelle PowerPoint-Version war von 2007 und es gab keine Bilddatenbanken, aus denen ich Material für Visualisierungen hätte beziehen können. Auch gab es keine Vorbilder für das, was ich machen wollte. In der Familie war ich die erste, die sich selbstständig gemacht hat. Ich überlebte mithilfe des staatlichen Gründungszuschusses und Nebenjobs als Redakteurin, Lektorin und Autorin. Immerhin aber wurde mein Gründungsvorhaben 2009 mit dem Neuköllner Gründerpreis ausgezeichnet.

Nicola Pridik präsentiert ihre Gründungsidee an einem Messestand; auf diesem ist der Schriftzug "Recht verstehen in Text und Bild - Didaktische Aufbereitung rechtlicher Themen" zu lesen, der durch zahlreiche Grafikbeispiele ergänzt wird
Im Rahmen der Veranstaltung zur Verleihung des Neuköllner Gründerpreises im Jahr 2009 mussten die acht Finalist*innen ihr Unternehmen an einem Messestand präsentieren

Auf leisen Sohlen zum Erfolg

Dass es mein Büro heute trotzdem noch gibt und es zu einem erfolgreichen Unternehmen geworden ist, hat viele Gründe. Der wichtigste ist sicher, dass ich nach der Gründung 2008 trotz auftragsloser Zeiten nie darüber nachgedacht habe, aufzugeben. Zudem spielte mir die fortschreitende Digitalisierung und mediale Entwicklung in die Hände, um die selbst Jurist*innen mittlerweile nicht mehr herumkommen. Legal Tech und Legal Design sind heute auf dem Vormarsch. Man denkt zunehmend darüber nach, wie Recht in Zukunft kommuniziert und der Zugang zum Recht gestaltet werden kann. Dabei wird deutlich, dass es ohne Rechtsvisualisierung nicht geht.

Auf der persönlichen Ebene kam hinzu, dass mir die Möglichkeiten des Internets und der sozialen Netzwerke sehr geholfen haben, meine Arbeit sichtbar zu machen. Als introvertierter und zurückhaltender Mensch brauche ich dafür nämlich idealerweise einen Rahmen, in dem ich als Person nicht weiter in Erscheinung treten muss. Ich habe es also nicht geschafft, weil ich besonders lautstark und selbstbewusst in der Öffentlichkeit aufgetreten bin oder als kommunikationsstarke Persönlichkeit ein großes Netzwerk habe, sondern obwohl ich stets darum bemüht war, mich als Person im Hintergrund zu halten, und Netzwerkveranstaltungen nach Möglichkeit gemieden habe.

Passend zu meinem persönlichen Profil bin ich nicht diejenige, die andere in Vorträgen von der Notwendigkeit der Rechtsvisualisierung überzeugen will oder ihr Wissen in Workshops vermittelt. Stattdessen konzentriere mich auf das, was ich wirklich kann: Rechtsinformationen strukturieren und gestalten. Trotzdem gebe ich mein Know-how gern weiter, sei es in meinem Blog oder in Form von individuellen Schulungsdokumenten, die ich im Auftrag erstelle. Mein Blog zählt im Schnitt 2.500 Besucher*innen am Tag (Stand: Nov. 2021).

Grafik mit einer fetten 15 und vielen blauen, gelben und roten Punkten

Im August 2023 gibt es mein Büro bereits seit 15 Jahren. Ein paar Gedanken dazu finden Sie im Jubiläumsbeitrag 15 Jahre Büro für klare Rechtskommunikation.

Lernend auf dem Weg

Meine Arbeit erfordert juristisches und strukturiertes Denken sowie ein Auge für gute Gestaltung. Während ich als Juristin ausgebildet bin, habe ich mir die gestalterischen Kompetenzen über die Jahre selbst erarbeitet. Hier lerne ich immer noch dazu und probiere Neues aus. Mein Interesse gilt der didaktischen Typografie, dem Informationsdesign und der Frage, wie Barrieren in der Kommunikation überwunden werden können. Ich erfreue mich an kompakten, visuell ausgerichteten Informationsformaten und über Kund*innen, die sich darauf einlassen. Es gibt noch viel zu tun und zu entdecken. Wenn ich mehr Zeit hätte, könnte ich mich unentwegt fortbilden.

Sie und ich

Mit mir haben Sie eine zuverlässige Dienstleisterin an Ihrer Seite, die Ihr Anliegen mit großem Engagement bestmöglich umsetzt. Ich nehme Herausforderungen gerne an, kenne aber auch meine Grenzen und kommuniziere sie offen.

In der Zusammenarbeit ist mir der Austausch wichtig – am liebsten per E-Mail oder telefonisch. Meine Arbeit mache ich am besten, wenn ich allein am Schreibtisch sitze. Ich brauche stets Zeit, um Informationen aufzunehmen und zu verarbeiten. Da ich gut organisiert bin, kann ich Ihnen aber trotzdem relativ schnell gut durchdachte Arbeitsergebnisse liefern. Gerne mache ich Ihnen Umsetzungsvorschläge für Ihr Anliegen und freue mich, wenn Sie Ihre konstruktive Kritik einbringen. In unserer Zusammenarbeit sind Sie der Experte bzw. die Expertin für den Inhalt und ich für dessen Aufbereitung in Wort und Bild. Lassen Sie uns gemeinsam richtig gute Informationsprodukte schaffen!

Porträt Nicola Pridik
Fotograf: Ralf Salecker – www.salecker.info

Kontakt

Nicola Pridik
E-Mail: kontakt@npridik.de