Sie sind hier: npridik.de / Blog / Bildvokabeln für den juristischen Alltag (4): Waage

Bildvokabeln für den juristischen Alltag (4): Waage

Der Beitrag wurde im Dezember 2020 überarbeitet.

Typisch juristisch ist sie: die Waage als Bildvokabel, haben wir doch alle sofort das Bild der Justitia vor Augen, welche die Waage in der einen und das Schwert in der anderen Hand hält. Die Waage steht für das Beurteilen der Sach- und Rechtslage oder das Abwägen von Rechtsgütern, den Ausgleich von Interessen und die Suche nach Gerechtigkeit. Folglich ist sie eng mit dem verbunden, was Richter:innen tagtäglich tun. Zeichnen können sollte sie allerdings jede:r Jurist:in. Wie das geht, zeige ich Ihnen in diesem Beitrag.

Die Waage können Sie als Bildvokabel immer dann einsetzen, wenn es um das Thema Gerechtigkeit geht, die Beurteilung der Sach- und Rechtslage, das Abwägen von Rechtsgütern und den Ausgleich von Interessen. Angesichts dieser Bedeutungen symbolisiert sie außerdem das Gericht als Institution. Geht es darum, den Wert von Dingen zu vergleichen, eignet sich die Kaufmannswaage als Bild.

Eine einfache Waage ohne Inhalt zeichnen

Hier sind vor allem zwei Dinge zu beachten: Erstens muss der waagerechte Strich in Schritt 2 wirklich gerade sein und auf beiden Seiten der Verankerung gleich lang. Zweitens hängt die untere Kante der Dreiecke in Schritt 3 selbst dann parallel zum Boden, wenn die Waagschalen unterschiedlich schwer sind.

Waage zeichnen

Waage als Symbol für die Justiz

Gerne wird die Waage als Symbol für die Justiz oder für konkrete Gerichte verwendet. Um diese Bedeutung in Ihrer Zeichnung zu unterstreichen, stellen Sie die Waage am besten in ein Haus. Um eine Gerichtsentscheidung zu visualisieren, setzen Sie sie auf ein Blatt Papier.

Urteil und Gericht

Der abwägende Richter

Kommt es Ihnen dagegen auf den Vorgang des Abwägens an, können Sie auch eine Person die Waagschalen halten lassen. Wenn Sie dieser dann am Schluss noch eine schwarze Robe anziehen, haben Sie einen abwägenden Richter gezeichnet.

Abwägender Richter

Im Beitrag Menschen zeichnen in Sketchnotes und am Flipchart gibt es noch eine weiteren Vorschlag, wie Sie das Abwägen visualisieren können:

abwägen

Konkrete Dinge gegeneinander abwägen

Mit der einfachen Waage von oben stoßen Sie schnell an Grenzen, wenn Sie visualisieren wollen, dass Dinge bestimmte Dinge gegeneinander abgewogen werden müssen. Dann brauchen Sie ausreichend große Waagschalen, in die Sie tatsächlich etwas „werfen“ können. Diese bietet der folgende Waagentyp, der an eine Wippe erinnert. Im Beispiel werden Zeit und Geld gegeneinander abgewogen, wobei das Ergebnis auch andersherum hätte ausfallen können. Beachten Sie auch hier, dass die Waagschalen immer waagerecht ausgerichtet sind.

Zeit und Geld gegeneinander abwägen

Weitere Beiträge der Zeichenserie


Nicola Pridik

Nicola Pridik
Ich bin Juristin und Inhaberin des Büros für klare Rechtskommunikation in Berlin. Mit meinen Dienstleistungen unterstütze ich Sie dabei, Rechtsinformationen verständlich und anschaulich für Ihre Zielgruppe(n) aufzubereiten. Dabei steht die Visualisierung von Recht im Mittelpunkt. kontakt@npridik.de


30 Rechtsbegriffe in einfachen Bildern

Hände zeichnen Schritt für Schritt

Handgezeichnete Bildvokabeln zum Datenschutzrecht